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Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund (Pankreatitis)

Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) beim Hund - erkennen, behandeln, vorbeugen

Was ist eine Bauchspeicheldrüsenentzündung?

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist ein kleines, aber extrem wichtiges Organ. Sie produziert Verdauungsenzyme und Hormone wie Insulin. Gerät sie aus dem Gleichgewicht, kann es zur Entzündung kommen – der sogenannten Pankreatitis.

Dabei beginnt die Drüse, sich selbst zu verdauen – mit schmerzhaften und teils lebensbedrohlichen Folgen für deinen Hund. Eine Pankreatitis ist kein Fall für „abwarten“, sondern muss unbedingt ernst genommen werden.


📌 Symptome einer Pankreatitis beim Hund

Achte auf folgende Anzeichen – sie können plötzlich auftreten:

  • Erbrechen

  • Durchfall

  • Appetitlosigkeit

  • Fieber

  • Bauchschmerzen (oft in „Gebetsstellung“ – Vorderkörper flach, Hinterteil aufgerichtet)

  • Schlappheit und Erschöpfung

Bei chronischer Pankreatitis zusätzlich möglich:

  • Gewichtsverlust

  • Wiederkehrende Magen-Darm-Probleme

  • Anhaltende Unruhe oder Rückzug


Diagnose beim Tierarzt – was passiert?

Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund an einer Pankreatitis leidet, führt kein Weg am Tierarzt vorbei. Dort werden unter anderem folgende Untersuchungen gemacht:

  • Blutuntersuchung (z. B. auf den cPLI-Wert)

  • Schnelltest (liefert bereits nach Minuten ein Ergebnis)

  • Ultraschall und ggf. Röntgen, um andere Ursachen auszuschließen




Behandlung – was kommt auf dich und deinen Hund zu?

Wird eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung festgestellt, beginnt die Therapie in mehreren Schritten:

1. Schmerzlinderung

➡️ Die Entzündung verursacht starke Schmerzen – dein Hund bekommt sofort Schmerzmittel.

2. Flüssigkeits- und Elektrolyttherapie

➡️ Durch Erbrechen und Durchfall verliert dein Hund viel Flüssigkeit – Infusionen helfen, den Flüssigkeitshaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

3. Ernährungsumstellung

➡️ Dein Hund braucht leicht verdauliches, fettarmes Futter mit hohem Eiweißanteil. Meist in kleinen Portionen, häufig über den Tag verteilt.

4. Fütterung über Magensonde

➡️ Falls dein Hund das Fressen komplett verweigert, kann eine Sonde notwendig werden – das entscheidet dein Tierarzt individuell.

5. Regelmäßige Kontrollen

➡️ Besonders bei chronischer Pankreatitis sind Kontrolltermine wichtig, um Organschäden rechtzeitig zu erkennen und die Therapie ggf. anzupassen.




Wie ist die Prognose?

Die Heilungschancen hängen stark vom Verlauf ab:

  • 🟢 Milde Pankreatitis: Gute Prognose bei schneller Behandlung

  • 🔴 Schwere Pankreatitis: Kann lebensgefährlich werden, besonders wenn Organe wie Leber, Nieren oder Herz betroffen sind

💡 Eine milde Entzündung kann sich jederzeit zu einer schweren entwickeln – daher sind regelmäßige Checks enorm wichtig!




Mögliche Ursachen für eine Pankreatitis

Die genauen Auslöser sind oft schwer zu benennen. Mögliche Risikofaktoren sind:

  • Fettreiches Futter

  • Übergewicht

  • Medikamente (z. B. Kortison, Antibiotika)

  • Bakterielle Infektionen

  • Durchblutungsstörungen oder andere Organschäden




Vorbeugen – was kannst du tun?

Auch wenn sich eine Pankreatitis nicht immer verhindern lässt, kannst du das Risiko deutlich senken:

Vermeide fettreiches Futter
Achte auf das Gewicht deines Hundes
Füttere ausgewogen & hochwertig
Keine Essensreste oder fettreiche Snacks vom Tisch
Starke Belastung nach dem Fressen vermeiden




✅ Fazit: Schnelles Handeln kann Leben retten

Eine Pankreatitis ist kein „Bauchweh“ – sie ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die schnell behandelt werden muss. Mit der richtigen Therapie, Geduld und einer passenden Ernährung kannst du deinem Hund aber effektiv helfen und ihm Lebensqualität zurückgeben.