Cushing Syndrom (Morbus Cushing) beim Hund
Cushing Syndrom (Morbus Cushing) - erkennen, behandeln, vorbeugen
Was ist das Cushing-Syndrom?
Das Cushing-Syndrom (auch Morbus Cushing) ist eine hormonelle Erkrankung, bei der der Körper deines Hundes zu viel Cortisol produziert. Cortisol ist ein lebenswichtiges Stresshormon – doch dauerhaft zu hohe Mengen bringen den gesamten Organismus aus dem Gleichgewicht.
Das Resultat: Dein Hund wirkt verändert, müde, entwickelt seltsame Hautveränderungen oder bekommt plötzlich einen kugelrunden Bauch.
Diese Erkrankung tritt vor allem bei älteren Hunden auf. Besonders gefährdet sind Rassen wie:
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Pudel
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Dackel
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Boxer
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Terrierarten (z. B. Yorkshire, Jack Russell)

Ursachen – woher kommt Cushing?
Es gibt zwei Hauptursachen:
1. Hypophysäres Cushing (ca. 80 % der Fälle)
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Gutartiger Tumor in der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse)
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Die Drüse produziert zu viel ACTH, was die Nebennierenrinde zur Cortisolproduktion anregt
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Folge: Dauerhafte Überproduktion von Cortisol
2. Nebennieren-Cushing (ca. 15–20 % der Fälle)
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Tumor direkt in einer der Nebennieren
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Die betroffene Nebenniere produziert unkontrolliert Cortisol
Beide Formen führen zu den gleichen Symptomen – unterscheiden sich aber in der Behandlung.
Symptome – wie äußert sich Morbus Cushing?
Cushing entwickelt sich meist schleichend, doch du kannst auf folgende Anzeichen achten:
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Ständiger Durst und häufiges Urinieren
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Unersättlicher Appetit
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Kugelrunder Bauch („Stammfettsucht“)
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Hautprobleme: trockene, faltige Haut, dünnes oder fehlendes Fell
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Antriebslosigkeit, Schlappheit
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Haarverlust an Kopf, Rücken, Rute und Pfoten
❗ Bleibt das Cushing unbehandelt, kann es zu schweren Folgeerkrankungen wie Leber- und Nierenschäden, Thrombosen oder Bauchspeicheldrüsenentzündungen kommen. Deshalb ist ein frühzeitiger Tierarztbesuch entscheidend!
Diagnose & Behandlung
Der Tierarzt wird:
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Blut- und Urinwerte kontrollieren
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Ein spezielles Cortisol-Profil anlegen
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Weitere Tests durchführen (z. B. ACTH-Stimulationstest oder Low-Dose-Dexamethason-Test), um die Form des Cushing-Syndroms zu bestimmen
Behandlungsmöglichkeiten:
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Medikamentös: Der Wirkstoff Trilostan wird häufig eingesetzt – er hemmt die Cortisolproduktion.
Chirurgisch oder mittels Bestrahlung, wenn ein Tumor in den Nebennieren oder der Hirnanhangsdrüse vorliegt (je nach Lage und Zustand des Hundes)
➡️ Ziel ist nicht Heilung, sondern eine kontrollierte Hormonlage und stabile Lebensqualität.
Prognose – wie lebt dein Hund mit Cushing?
Die Prognose ist gut, wenn:
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das Cushing frühzeitig erkannt wird
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die Therapie konsequent durchgeführt wird
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regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt stattfinden
Mit täglicher Medikation und engmaschiger Überwachung kann dein Hund viele Jahre gut leben. Die Lebensqualität verbessert sich meist deutlich, sobald die Symptome unter Kontrolle sind.
Kann man Cushing vorbeugen?
Leider nein – Morbus Cushing ist nicht vermeidbar, da die Ursachen oft im Körper selbst liegen (z. B. Tumorbildung).
Aber:
🔍 Wachsamkeit hilft! Achte auf die ersten Symptome und zögere nicht, den Tierarzt zu kontaktieren. Je früher Cushing erkannt wird, desto besser lässt es sich behandeln.
✅ Fazit: Leben mit Cushing – möglich mit deiner Hilfe
Morbus Cushing muss kein Schicksalsschlag sein. Mit einer passenden Behandlung, Geduld und einem wachsamen Auge kannst du deinem Hund ein glückliches Leben ermöglichen. Du bist sein wichtigster Begleiter auf diesem Weg – und er wird es dir danken.