Diabetes mellitus beim Hund
Diabetes mellitus beim Hund- erkennen, behandeln, vorbeugen
Was ist Diabetes mellitus?
Diabetes mellitus, auch als Zuckerkrankheit bekannt, zählt zu den häufigsten Stoffwechselerkrankungen beim Hund. Dabei liegt entweder ein Insulinmangel oder eine Insulinresistenz vor:
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Insulinmangel bedeutet: Die Bauchspeicheldrüse produziert zu wenig oder kein Insulin.
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Insulinresistenz bedeutet: Der Körper reagiert nicht mehr richtig auf das vorhandene Insulin.
➡️ Insulin ist ein lebenswichtiges Hormon, das den Blutzuckerspiegel reguliert. Ohne funktionierendes Insulin steigt der Zuckerspiegel im Blut stark an – und das hat gefährliche Folgen.

Warum ist Diabetes gefährlich?
Bleibt Diabetes unbehandelt, kann es zu schweren Schäden an Organen, Nerven und Gefäßen kommen. Besonders betroffen sind:
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🫀 Herz
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👁️ Augen
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🩺 Nieren
Im schlimmsten Fall kann ein unbehandelter Diabetes tödlich enden – deshalb ist eine frühe Diagnose lebenswichtig.
Wer ist besonders gefährdet?
Grundsätzlich kann jeder Hund an Diabetes erkranken. Ein erhöhtes Risiko besteht bei:
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Übergewichtigen Hunden
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Unkastrierten Hündinnen
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Bestimmten Rassen, z. B.:
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Pudel
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Spitz
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Dackel
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Zwergschnauzer
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Beagle
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Retriever
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Cairn Terrier
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Die zwei Typen von Diabetes beim Hund
Typ 1 – Insulinmangel:
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Meist durch Schäden an der Bauchspeicheldrüse
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Kein oder kaum noch Insulin wird gebildet
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Ursache: Infektionen, Autoimmunerkrankung, Übergewicht
Typ 2 – Insulinresistenz:
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Insulin wird produziert, aber nicht verwertet
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Ursache unklar, aber oft mit Übergewicht und Stoffwechselstörungen verbunden
Symptome – worauf du achten solltest
Wenn du eine oder mehrere der folgenden Veränderungen bei deinem Hund beobachtest, solltest du hellhörig werden:
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Vermehrtes Trinken (Polydipsie)
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Häufiges Urinieren (Polyurie)
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Gewichtsverlust, obwohl dein Hund viel frisst
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Trübe Augen (Hinweis auf beginnende Linsentrübung)
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Stumpfes Fell, allgemeine Schlappheit
➡️ Diese Symptome solltest du unbedingt beim Tierarzt abklären lassen – sie sind typische Warnzeichen für Diabetes.
Diagnose & Behandlung
Dein Tierarzt wird verschiedene Untersuchungen durchführen:
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Blutzucker- und Urinmessung
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Organchecks (v. a. Bauchspeicheldrüse, Leber, Niere)
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Ausschluss anderer Grunderkrankungen
Behandlung:
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Tägliche Insulingabe (Spritze unter die Haut)
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Angepasste Fütterung, um starke Blutzuckerschwankungen zu vermeiden
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Regelmäßige Blutzuckermessung, z. B. mit einem digitalen Gerät für Hunde
💡 Anfangs braucht es etwas Übung – aber mit guter Anleitung durch den Tierarzt ist die Behandlung im Alltag gut umsetzbar.
Leben mit Diabetes – was bedeutet das?
Die gute Nachricht: Ein Hund mit Diabetes kann ein fast normales Leben führen, wenn er richtig eingestellt ist. Was wichtig ist:
✅ Tägliche Routine bei Fütterung, Insulin und Bewegung
✅ Keine plötzlichen Futterwechsel oder Snacks zwischendurch
✅ Regelmäßige Kontrolle beim Tierarzt
So kannst du vorbeugen
Zwar lässt sich nicht jeder Diabetes verhindern – aber du kannst das Risiko deutlich senken:
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🏃♂️ Ausreichend Bewegung im Alltag
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🥩 Hochwertiges, ausgewogenes Futter ohne Zuckerzusätze
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⚖️ Gesundes Körpergewicht halten
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🚫 Vermeide Überfütterung und zu viele Leckerlis
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🌸 Bei Hündinnen: Kastration kann vorbeugend wirken
✅ Fazit: Früh erkennen – gut begleiten
Diabetes beim Hund ist kein Todesurteil. Mit der richtigen Therapie, einer angepassten Ernährung und deiner liebevollen Unterstützung kann dein Hund noch viele glückliche Jahre an deiner Seite verbringen.