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Giardien (Giardiose) beim Hund

Giardien (Giardiose) beim Hund - erkennen, behandeln, vorbeugen

Was sind Giardien?

Giardien (Giardia intestinalis) sind einzellige Parasiten, die sich im Dünndarm deines Hundes festsetzen. Dort stören sie die Verdauung, entziehen dem Körper Nährstoffe und können sich millionenfach vermehren.

Das Heimtückische: Sie sind hochansteckend – nicht nur für andere Hunde, sondern auch für den Menschen. Besonders Welpen, alte oder immungeschwächte Hunde sind gefährdet.


Wie infiziert sich dein Hund?

Giardien werden fäkal-oral übertragen – also über Kotreste, verunreinigtes Wasser oder Kontakt mit infizierten Tieren. Die ausgeschiedenen Zysten sind:

  • extrem widerstandsfähig

  • durch eine schützende Hülle überzogen

  • in der Umwelt tagelang infektiös

Typische Infektionsquellen:

  • Pfützen, Teiche, Vogeltränken

  • Gemeinsame Futternäpfe oder Spielzeuge

  • Beschnuppern oder Belecken anderer Hunde

  • Verunreinigte Oberflächen in Wohnung oder Garten

Symptome – woran du Giardien erkennst

Nicht alle Hunde zeigen Symptome. Besonders gesunde Tiere mit starkem Immunsystem können Giardien tragen, ohne daran zu erkranken – bleiben aber trotzdem ansteckend.

Bei einem geschwächten Immunsystem oder bei Welpen treten meist folgende Beschwerden auf:

  • Starker, oft übelriechender Durchfall

  • Verfärbter Kot (gelblich oder grünlich)

  • Blähungen

  • Erbrechen

  • Blut im Stuhl

  • Gewichtsverlust

  • Wachstumsstörungen bei Welpen

  • Fieber, Apathie

  • Dehydration – besonders gefährlich für junge Hunde




Diagnose & Behandlung

Die Diagnose erfolgt durch eine Kotuntersuchung beim Tierarzt – in der Regel über Sammelproben von drei aufeinanderfolgenden Tagen, da Giardien nicht immer gleichmäßig ausgeschieden werden.

Behandlung:

Spezielle Wurmkur (z. B. Fenbendazol oder Metronidazol)
Kohlenhydratarme Ernährung, um den Parasiten die Nahrungsgrundlage zu entziehen
Behandlung aller Tiere im Haushalt, auch wenn sie keine Symptome zeigen
Ergänzungen zur Darmflora-Stärkung (z. B. Prä- und Probiotika)




Hygiene – der wichtigste Teil der Therapie

Giardien sind extrem widerstandsfähig – daher ist eine gründliche und regelmäßige Reinigung im Alltag unerlässlich:

  • Alles waschbare bei mindestens 60 °C waschen

  • Alle Flächen mit heißem Wasser und Desinfektionsmittel reinigen

  • Futter- und Trinknäpfe täglich auskochen

  • Langhaarige Hunde im Analbereich kürzen, um Kotanhaftungen zu vermeiden

  • Kotreste sofort entfernen, auch draußen – idealerweise mit kochendem Wasser nachspülen

  • Hände regelmäßig desinfizieren, besonders nach Hautkontakt

💡 Tipp: Verwende handschuhfreundliche Flächendesinfektion, z. B. auch für Sofa, Hundekorb, Böden und Türgriffe.




Vorsorge – was kannst du tun?

Leider gibt es keine Impfung gegen Giardien. Aber du kannst das Risiko deutlich senken:

Starkes Immunsystem fördern (z. B. durch gesunde Ernährung, Nahrungsergänzungen)
Sauberes Wasser – keine Pfützen oder stehenden Teiche
Kot immer entfernen – auch im Garten
Regelmäßige Hygiene-Routine zu Hause etablieren




✅ Fazit: Giardien sind zäh – aber besiegbar

Ein Befall mit Giardien ist nervenaufreibend – für dich und deinen Hund. Doch mit Frühdiagnose, richtiger Therapie und konsequenter Hygiene kannst du deinen Vierbeiner wieder auf die Pfoten bringen. Geduld und Ausdauer zahlen sich aus!