Haarlinge beim Hund
Haarlinge beim Hund - erkennen, behandeln, vorbeugen
Was sind Haarlinge?
Haarlinge (Trichodectes canis) gehören zur Familie der Kieferläuse und sind kleine, flügellose Insekten, die sich nicht vom Blut, sondern von abgestorbenen Hautschuppen und Wundsekreten ernähren.
Sie sind etwa 2 Millimeter groß, gelblich bis bräunlich gefärbt und mit bloßem Auge im Fell sichtbar – vor allem bei Hunden mit:
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langem, dichtem Fell
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verfilztem oder ungepflegtem Fell
💡 Haarlinge sind in ganz Europa verbreitet – und vermehren sich rasch: Eine weibliche Haarlaus kann bis zu 100 Eier (Nissen) legen. Innerhalb von nur 30 Tagen ist eine neue Generation ausgewachsen.

Symptome – woran du Haarlinge erkennst
Ein Befall mit Haarlingen bleibt meist nicht lange unbemerkt. Typische Anzeichen:
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Ständiger Juckreiz und Kratzen
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Beißen und Knabbern an bestimmten Körperstellen
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Stumpfes, struppiges oder fettiges Fell
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Entzündete, aufgekratzte Hautstellen
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In schweren Fällen: Fellverlust an betroffenen Stellen
Besonders bei jungen, alten oder geschwächten Hunden kann der Befall schnell überhandnehmen.
Wie kannst du Haarlinge zu Hause erkennen?
Ein einfacher Trick hilft beim Unterscheiden von Haarlingen, Flöhen oder Läusen:
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Nimm ein weißes Papiertuch
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Reibe über eine Stelle, an der sich dein Hund häufig kratzt
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Rote Flecken? → vermutlich Flöhe oder Läuse
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Keine Verfärbung, aber gelblich-weiße Punkte? → vermutlich Haarlinge
Nutze auch einen Läusekamm, um nach den weißlichen Nissen (Eier) zu suchen – sie sitzen direkt am Haarschaft und erinnern an kleine Stecknadelköpfe.
Behandlung – was du tun solltest
Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund Haarlinge hat, geh unbedingt zum Tierarzt. Dort erfolgt eine sichere Diagnose und gezielte Behandlung.
Behandlungsoptionen:
✅ Spezielle Shampoos gegen Ektoparasiten
✅ Spot-On-Präparate, die auf den Nacken aufgetragen werden
✅ Wurmkur, da Haarlinge Zwischenwirte für Bandwürmer sein können
✅ Wiederholungsbehandlung nach 2–4 Wochen, um alle Entwicklungsstadien abzudecken
❗ Wichtig:
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Alle Kontaktflächen (Körbchen, Decken, Bürsten, Spielzeug) gründlich desinfizieren
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Alle Hunde im Haushalt mitbehandeln, auch wenn sie keine Symptome zeigen
So beugst du einem Befall vor
Ein starker Hund ist der beste Schutz! Mit diesen Maßnahmen kannst du Haarlingen vorbeugen:
✅ Regelmäßige Fellpflege – bürsten, kämmen, Verfilzungen entfernen
✅ Gute Ernährung, um Haut und Immunsystem zu stärken
✅ Parasitenprophylaxe, z. B. durch Spot-Ons oder natürliche Abwehrsprays
✅ Regelmäßige Kontrolle, besonders nach Hundekontakten oder Spaziergängen im hohen Gras
✅ Fazit: Klein, aber lästig – Haarlinge brauchen schnelle Hilfe
Ein Haarlingsbefall ist zwar nicht lebensgefährlich, aber für deinen Hund extrem unangenehm. Je früher du reagierst, desto schneller wird dein Liebling wieder juckreizfrei und wohlfühlen. Gute Pflege, gesunde Ernährung und ein wachsames Auge sind der beste Schutz vor diesen ungebetenen Mitbewohnern.