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Leptospirose (Stuttgarter Hundeseuche) beim Hund

Leptospirose beim Hund - erkennen, behandeln, vorbeugen

Was ist Leptospirose?

Leptospirose, auch bekannt als Stuttgarter Hundeseuche, ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Leptospira ausgelöst wird. Sie betrifft nicht nur Hunde, sondern kann auch auf den Menschen übergehen – und ist daher eine echte Zoonose.

Die Bakterien lieben feucht-warme Umgebungen und können dort bis zu 6 Monate überleben. Besonders in den Sommermonaten ist das Risiko einer Ansteckung hoch.



Wie steckt sich dein Hund an?

Leptospiren werden vor allem über den Urin infizierter Tiere (z. B. Ratten, Wildtiere, auch andere Hunde) ausgeschieden. Eine Ansteckung erfolgt durch:

  • Kontakt mit verunreinigtem Wasser (z. B. Pfützen, Teiche, Seen)

  • Futter oder Näpfe, die kontaminiert sind

  • Schleimhäute oder verletzte Hautstellen

  • Direkten Kontakt mit einem infizierten Tier

Einmal im Körper, gelangen die Bakterien über das Blut in Leber, Nieren und Lunge – und richten dort massiven Schaden an.


Symptome – so erkennst du Leptospirose

Die Krankheitsanzeichen hängen stark vom Immunstatus deines Hundes ab. Hat er keine Antikörper, kann es zu schweren, sogar tödlichen Verläufen kommen.

Typische Symptome:

  • Erbrechen

  • Durchfall

  • Hohes Fieber

  • Appetitlosigkeit

  • Blut im Urin

  • Vermehrter Durst

  • Blutungen an den Schleimhäuten

  • Schwäche & allgemeines Unwohlsein

💡 Wichtig: Je früher du diese Anzeichen erkennst, desto besser sind die Überlebenschancen!




Diagnose & Behandlung

Wenn du den Verdacht auf Leptospirose hast, solltest du deinen Hund sofort beim Tierarzt vorstellen. Die Diagnose erfolgt durch:

  • Blutuntersuchung

  • Urinanalyse

  • ggf. Spezielle Antikörpertests

Behandlung:

Die Therapie besteht aus zwei wichtigen Phasen:

🧪 Phase 1:

  • Antibiotika, um die Ausbreitung der Bakterien zu stoppen

  • Ziel: Sofortige Reduzierung der Erregerlast und Infektionsgefahr für andere Tiere und Menschen senken

💉 Phase 2:

  • Zweites Antibiotikum, das die verbliebenen Bakterien vollständig eliminiert

Zusätzlich:

  • Infusionen, um Flüssigkeitshaushalt und Organe zu stabilisieren

  • Behandlung von Organschäden (v. a. Leber und Nieren)

  • In schweren Fällen: stationäre Aufnahme, ggf. sogar Dialyse

📊 Die Heilungschance bei früher Behandlung liegt bei etwa 50 % – dennoch können dauerhafte Nierenschäden oder chronische Leberprobleme zurückbleiben.




Wie kannst du vorbeugen?

Die beste Schutzmaßnahme gegen Leptospirose ist die regelmäßige Impfung. Sie schützt gegen die vier häufigsten Varianten in Deutschland – ein vollständiger Schutz gegen alle Erreger ist zwar nicht möglich, aber:

✅ Die Impfung verhindert schwere Krankheitsverläufe
✅ Sie reduziert das Risiko, dass dein Hund ansteckend für andere wird
✅ Besonders wichtig für Hunde, die viel draußen sind oder gerne schwimmen

Zusätzlich solltest du:

  • Pfützen und stehende Gewässer meiden

  • Wassernäpfe regelmäßig reinigen

  • Kontakt zu Wildtieren vermeiden

  • Das Immunsystem deines Hundes stärken




✅ Fazit: Früh erkennen – Leben retten

Leptospirose ist kein harmloser Infekt, sondern eine gefährliche bakterielle Erkrankung, die auch für uns Menschen zur Gefahr werden kann. Achte auf Warnzeichen, handle frühzeitig – und schütze deinen Hund durch die Impfung. Denn nur so kannst du im Ernstfall schlimme Folgen vermeiden.