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Scheinträchtigkeit beim Hund

🐶 Scheinträchtigkeit beim Hund – was du tun kannst, um deiner Hündin zu helfen

Was ist eine Scheinträchtigkeit?

Ja, auch Hunde können scheinträchtig sein. Das bedeutet: Deine Hündin denkt, sie sei trächtig – obwohl sie gar keine Welpen erwartet. Dieses Verhalten tritt meist 4 bis 9 Wochen nach der Läufigkeit auf, betrifft aber nicht jede unkastrierte Hündin.

Ursache dafür sind natürliche Hormonveränderungen:

  • Nach dem Eisprung steigt das Hormon Progesteron an

  • Bleibt eine Trächtigkeit aus, fällt der Progesteronspiegel wieder

  • Gleichzeitig steigt das Hormon Prolaktin, das die Milchbildung anregt

➡️ Das Ergebnis: Der Körper „glaubt“, dass Nachwuchs da ist – und bereitet sich entsprechend vor. Das kann sowohl körperliche als auch verhaltensbezogene Veränderungen mit sich bringen.



Ist eine Scheinträchtigkeit gefährlich?

In den meisten Fällen ist die Scheinträchtigkeit harmlos und vorübergehend – viele Halter merken sie gar nicht. Aber:
Wenn die Symptome stärker werden oder deine Hündin leidet, solltest du handeln und ggf. den Tierarzt hinzuziehen.


🐾 Typische Symptome einer Scheinträchtigkeit

  • Kuscheltiere oder Schuhe werden wie Welpen behandelt

  • Nestbauverhalten – Decken werden zurechtgezupft, Körbchen verteidigt

  • Beschützerinstinkt gegenüber den „Welpen“

  • Starker Nähebedarf – deine Hündin sucht deine Nähe, ist anhänglich

  • Geschwollenes Gesäuge, manchmal mit Milchbildung

  • Verminderter Appetit, leichtes Desinteresse am Futter

  • Müdigkeit oder Schlappheit

💡 Jede Hündin zeigt die Symptome unterschiedlich stark. Manche verhalten sich nur etwas ruhiger, andere werden regelrecht „mütterlich“.




Was kannst du tun?

Zunächst: Bleib ruhig und geduldig – deine Hündin durchlebt gerade eine hormonelle Ausnahmephase. Du kannst ihr helfen, indem du:

Kuscheltiere & „Welpenobjekte“ entfernst, damit sie sich nicht weiter hineinsteigert
Keine zusätzlichen Reize bietest – vermeide übermäßiges Streicheln des Bauches
Ausreichend Bewegung – lenkt ab und stabilisiert das Verhalten
Körperlich fordern (z. B. mit Suchspielen) – gegen Langeweile & Unruhe
Auf das Gesäuge achten – nicht drücken, nicht kühlen ohne Rücksprache
Futtermenge etwas reduzieren – kann die Milchbildung senken

Wenn die Symptome nicht von selbst verschwinden, das Verhalten extrem wird oder Entzündungen am Gesäuge auftreten, dann unbedingt den Tierarzt aufsuchen. In einigen Fällen kann eine medikamentöse Behandlung nötig sein.




Kann man vorbeugen?

Eine sichere Vorbeugung gibt es nur durch Kastration – denn damit wird der hormonelle Zyklus unterbrochen. Ob das bei deiner Hündin sinnvoll ist, solltest du in Ruhe mit deinem Tierarzt besprechen.




✅ Fazit: Scheinträchtigkeit ist keine Krankheit – aber oft belastend

Auch wenn eine Scheinträchtigkeit völlig natürlich ist, kann sie für deine Hündin emotional und körperlich anstrengend sein. Mit etwas Geduld, liebevoller Unterstützung und dem richtigen Umgang hilfst du ihr, diese Phase gut zu überstehen.