Bauchfellentzündung bei der Katze
Bauchfellentzündung bei der Katze: Wenn der Bauch zum Gefahrenherd wird
Eine Bauchfellentzündung – medizinisch Peritonitis genannt – ist eine ernsthafte, teils lebensbedrohliche Erkrankung, bei der sich das Bauchfell deiner Katze entzündet. Dieses dünne Gewebe überzieht die inneren Bauchorgane und die Bauchwand. Gerät hier etwas aus dem Gleichgewicht, kann sich eine massive Entzündungsreaktion entwickeln.

Ursachen: Wie entsteht eine Bauchfellentzündung?
Die Ursachen einer Peritonitis sind vielfältig – man unterscheidet zwischen:
1. Infektiöse Peritonitis (z. B. durch FIP)
Die häufigste Ursache ist die Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) – eine Virusinfektion, bei der sich das mutierte feline Coronavirus im Bauchraum ausbreitet.
2. Nicht-infektiöse Peritonitis
Diese kann z. B. entstehen durch:
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Darmdurchbruch (z. B. bei Fremdkörpern, Geschwüren oder schweren Entzündungen)
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Blasenriss oder Gebärmutterriss
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Verletzungen oder Operationskomplikationen
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Entzündete Organe, z. B. Leber oder Bauchspeicheldrüse
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Eiteransammlungen im Bauchraum
Die Folge: Bakterien oder aggressive Substanzen gelangen in den Bauchraum und verursachen eine Entzündung.
Symptome: Woran du eine Bauchfellentzündung erkennst
Die Beschwerden können schleichend oder plötzlich auftreten. Achte auf folgende Warnzeichen:
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Starkes Unwohlsein und Rückzug
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Appetitlosigkeit
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Fieber oder Untertemperatur
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Erbrechen
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Aufgeblähter oder gespannter Bauch
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Berührungsempfindlichkeit am Bauch
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Veränderte Atmung (flach, schnell)
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Schwäche, Apathie oder sogar Kollaps
Eine akute Peritonitis ist immer ein Notfall – sie kann innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden!
Diagnose beim Tierarzt
Zur genauen Abklärung wird der Tierarzt folgende Untersuchungen vornehmen:
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Abtasten des Bauchs und Temperaturmessung
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Blutuntersuchung (Entzündungswerte, Organfunktion)
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Ultraschall oder Röntgen, um freie Flüssigkeit oder Fremdkörper zu erkennen
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Punktion des Bauchs, um Flüssigkeit zu entnehmen und im Labor analysieren zu lassen
Gerade bei Verdacht auf FIP wird oft eine kombinierte Diagnostik mit Blutwerten, Bildgebung und spezieller Flüssigkeitsanalyse durchgeführt.
Behandlung: Schnelles Handeln ist entscheidend
Die Therapie richtet sich nach der Ursache:
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Infektiöse Peritonitis (FIP):
Moderne antivirale Medikamente (z. B. GS-441524) können heute vielen Katzen das Leben retten – früher galt FIP als unheilbar. -
Nicht-infektiöse Peritonitis:
➤ Entfernung der Ursache (z. B. Fremdkörper, Eiterherde)
➤ Operation, falls nötig
➤ Intensivbehandlung mit Antibiotika, Schmerzmitteln, Infusionen
➤ Stationäre Überwachung bei schweren Verläufen
Prognose und Nachsorge
Die Heilungschancen hängen stark von der Ursache und dem Zeitpunkt der Behandlung ab. Je früher die Peritonitis erkannt und behandelt wird, desto besser stehen die Chancen auf eine vollständige Genesung. Bei FIP ist mittlerweile in vielen Fällen eine langfristige Stabilisierung möglich.
Nach einer überstandenen Bauchfellentzündung:
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Schonung und stressfreie Umgebung
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Leicht verdauliche Nahrung
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Kontrolluntersuchungen zur Nachsorge
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Stärkung des Immunsystems durch gezielte Ergänzungen
Fazit
Eine Bauchfellentzündung bei der Katze ist ein ernster Notfall – aber mit rechtzeitiger Diagnose und moderner Therapie nicht hoffnungslos. Beobachte deine Katze aufmerksam – besonders bei plötzlichen Veränderungen im Verhalten, Fressverhalten oder Bauchumfang. Im Zweifel gilt: lieber einmal zu früh zum Tierarzt als einmal zu spät.