Brustfellentzündung bei der Katze
Brustfellentzündung bei der Katze: Wenn jeder Atemzug weh tut
Eine Brustfellentzündung (medizinisch: Pleuritis) ist eine schmerzhafte und potenziell lebensbedrohliche Erkrankung bei Katzen. Dabei entzündet sich das Brustfell – also die dünne Gewebeschicht, die die Lunge und die Innenseite der Brustwand auskleidet. In der Folge wird das Atmen für die Katze zunehmend schwieriger.

Was passiert bei einer Brustfellentzündung?
Normalerweise gleitet die Lunge beim Atmen reibungslos im Brustraum – dank einer dünnen Flüssigkeitsschicht zwischen den beiden Brustfellblättern. Bei einer Entzündung wird dieser Raum gestört:
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Es entsteht Reibung, was zu starken Schmerzen führt
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Es kann sich Flüssigkeit ansammeln (Pleuraerguss), die auf die Lunge drückt
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Die Atmung wird flacher, angestrengter und schmerzhafter
Je nach Verlauf unterscheidet man zwischen:
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Trockener Pleuritis (ohne Erguss, nur Reibungsschmerz)
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Feuchter Pleuritis (mit Erguss und Atemnot)
Mögliche Ursachen
Die Entzündung kann viele Auslöser haben, darunter:
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Bakterielle Infektionen, z. B. durch eitrige Prozesse in der Lunge
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Viren, z. B. FIP (Feline Infektiöse Peritonitis)
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Verletzungen (z. B. Bisswunden im Brustbereich)
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Tumorerkrankungen
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Lungenabszesse oder Lungenentzündungen
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Fremdkörper oder Parasiten
Oft ist die Pleuritis eine Folgeerkrankung, z. B. nach einer unbehandelten Lungenentzündung.
Symptome: Woran du eine Brustfellentzündung erkennst
Typische Anzeichen sind:
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Atemnot oder angestrengte Atmung
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Flache, schnelle Atmung
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Bauchpresse beim Atmen (der Bauch arbeitet sichtbar mit)
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Mundatmung in schweren Fällen
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Allgemeine Schwäche und Rückzug
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Appetitlosigkeit
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Fieber
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Schmerzen beim Anfassen des Brustkorbs
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Miau-Vermeidung – die Katze gibt weniger Laute von sich
Diese Symptome sind ein tiermedizinischer Notfall. Wenn du den Verdacht hast, dass deine Katze schwer atmet oder Schmerzen im Brustbereich hat, solltest du sofort zum Tierarzt oder in die Tierklinik fahren.
Diagnose beim Tierarzt
Zur sicheren Diagnose nutzt der Tierarzt verschiedene Methoden:
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Abhören der Lunge und des Brustkorbs
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Röntgen oder Ultraschall, um Flüssigkeit im Brustraum sichtbar zu machen
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Blutuntersuchung zur Feststellung einer Entzündung
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Punktion (Thorakozentese), um Flüssigkeit aus dem Brustraum zu entnehmen und zu analysieren
Behandlung: Was deiner Katze hilft
Die Therapie hängt von der Ursache und dem Verlauf ab, häufige Maßnahmen sind:
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Entfernung von Flüssigkeit durch Punktion, um den Druck auf die Lunge zu reduzieren
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Antibiotika oder antivirale Medikamente je nach Erreger
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Entzündungshemmer und Schmerzmittel
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Sauerstoffgabe bei starker Atemnot
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Intensivüberwachung in der Klinik bei schweren Verläufen
Früh erkannt, kann sich eine Katze von einer Brustfellentzündung vollständig erholen.
So kannst du vorbeugen
Ein direkter Schutz vor Pleuritis ist schwierig, aber du kannst das Risiko verringern:
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Atemwegserkrankungen frühzeitig behandeln lassen
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Katzenimpfungen aktuell halten (besonders bei Freigängern)
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Verletzungen ernst nehmen und tierärztlich versorgen lassen
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Stress und Unterkühlung vermeiden, besonders im Winter
Fazit
Eine Brustfellentzündung ist für deine Katze extrem unangenehm – und kann schnell lebensbedrohlich werden. Je früher du die Symptome erkennst und handelst, desto besser sind die Heilungschancen. Beobachte Atmung und Verhalten genau, besonders bei bekannten Vorerkrankungen oder nach Infekten.