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Eklampsie bei der Katze

Eklampsie bei der Katze: Wenn der Kalziumspiegel lebensgefährlich wird

Eklampsie – auch Milchfieber oder Kalziummangelkrampf genannt – ist ein medizinischer Notfall, der vor allem bei säugenden Katzen auftreten kann. Der plötzliche Abfall des Kalziumspiegels im Blut führt zu schweren Krämpfen und kann im schlimmsten Fall tödlich enden. Hier erfährst du, worauf du achten musst, wie du richtig reagierst und wie du vorbeugst.


Was ist Eklampsie?

Eklampsie ist eine akute Hypokalzämie, also ein gefährlicher Kalziummangel im Blut. Meist tritt sie in den ersten Wochen nach der Geburt auf, wenn die Katze viel Milch produziert. Der hohe Kalziumbedarf übersteigt dann die körpereigenen Reserven – besonders bei jungen, kleinen oder sehr fruchtbaren Katzen.

Auch trächtige Katzen mit schlechter Nährstoffversorgung können betroffen sein.


Wodurch entsteht Eklampsie?

Die häufigsten Ursachen:

  • Plötzlicher Kalziumverlust durch intensive Milchbildung

  • Ungleichgewicht im Kalzium-Phosphor-Haushalt

  • Fehlerhafte Ernährung während der Trächtigkeit

  • Genetische Veranlagung

  • Stress und Überforderung durch große Würfe

Eine zusätzliche Gabe von Kalzium während der Trächtigkeit ohne tierärztliche Kontrolle kann das Risiko sogar erhöhen, da der Körper dann verlernt, Kalzium aus den Knochen freizusetzen.


Typische Symptome – darauf musst du achten

Eklampsie entwickelt sich schnell. Erste Warnzeichen können sein:

  • Unruhe oder Nervosität

  • Hecheln, schneller Puls

  • Muskelzittern oder Steifheit

  • Taumeln, Schwäche

  • Krampfanfälle

  • Starre Gliedmaßen

  • Weite Pupillen, starrer Blick

Ohne schnelle Behandlung kann die Katze ins Koma fallen oder an einem Herzstillstand sterben.


Was tun bei Verdacht?

Eklampsie ist ein akuter Notfall. Wenn du eines der oben genannten Symptome bei einer säugenden Katze beobachtest:

  1. Sofort Tierarzt kontaktieren oder Notdienst aufsuchen

  2. Junge von der Mutter trennen, um die Milchproduktion zu entlasten

  3. Katze ruhig halten, keine Aufregung erzeugen

  4. Keine Selbstbehandlung mit Kalziumpräparaten! Die Dosierung muss exakt angepasst werden.

Beim Tierarzt wird Kalzium meist intravenös verabreicht – die Wirkung setzt schnell ein. Anschließend erfolgt eine engmaschige Überwachung.


Behandlung und Nachsorge

Nach der akuten Phase:

  • Umstellung auf kalziumreiche Diät (nach Absprache)

  • Gabe von Kalziumpräparaten – nur unter tierärztlicher Kontrolle

  • Teilweise Zufütterung der Jungtiere mit Ersatzmilch

  • Regelmäßige Kalziumkontrollen beim Tierarzt

Bei erneutem Wurf ist das Risiko für einen Rückfall erhöht – hier ist Vorbeugung besonders wichtig.


Vorbeugung: So schützt du deine Katze

  • Hochwertige, ausgewogene Ernährung vor und während der Trächtigkeit

  • Keine unkontrollierte Kalziumgabe

  • Kleine Würfe ggf. frühzeitig mit Katzenmilch zufüttern

  • Auf erste Symptome achten – insbesondere in den ersten drei Wochen nach Geburt

  • Regelmäßige tierärztliche Betreuung während Trächtigkeit und Laktation


Fazit

Eklampsie ist selten – aber akut lebensbedrohlich. Wenn du eine frisch gebackene Katzenmama zu Hause hast, solltest du über die Warnzeichen Bescheid wissen. Mit schneller Reaktion, guter Betreuung und ausgewogener Fütterung kannst du das Risiko stark minimieren – und deiner Katze eine sichere Mutterschaft ermöglichen.