Felines Cushing Syndrom bei der Katze
Felines Cushing-Syndrom bei der Katze – erkennen, behandeln, vorbeugen
Das Cushing-Syndrom – auch bekannt als Hyperadrenokortizismus – ist bei Katzen zwar selten, aber dafür besonders schwierig zu diagnostizieren. Es handelt sich um eine ernsthafte Hormonstörung, bei der der Körper zu viel Cortisol produziert – ein Stresshormon, das zahlreiche Prozesse im Organismus beeinflusst.
Ein Übermaß an Cortisol kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen. Je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser sind die Behandlungschancen.

Was ist das Cushing-Syndrom bei Katzen?
Beim felinen Cushing-Syndrom produziert die Nebenniere dauerhaft zu viel Cortisol. Dieses Hormon wird normalerweise in Stresssituationen vermehrt ausgeschüttet, ist aber in Übermaß langfristig schädlich.
Ursachen für das feline Cushing-Syndrom:
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Hypophysentumor (Hirnanhangdrüse) → stimuliert die Nebennieren zur Überproduktion (häufigste Ursache)
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Nebennierentumor → bildet eigenständig Cortisol
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Langfristige Gabe von Kortison-Medikamenten (z. B. bei chronischem Asthma, Allergien) → sogenannter iatrogener Cushing
Vor allem ältere, weibliche Katzen sind betroffen. Auch Diabetes-Patienten sind gefährdeter, denn Cortisol erhöht zusätzlich den Blutzuckerspiegel.
Welche Symptome treten auf?
Das Problem: Die Anzeichen sind sehr unspezifisch – viele davon können auch bei anderen Erkrankungen auftreten. Häufige Symptome sind:
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Hautveränderungen, z. B. dünne, empfindliche Haut
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Symmetrischer Haarausfall (insbesondere am Bauch)
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Muskelabbau und Schwäche
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Vermehrter Durst und vermehrtes Urinieren
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Gewichtszunahme, vor allem am Bauch (sogenannter Hängebauch)
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Verzögerte Wundheilung
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Trägheit, Rückzug
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Schwierige Einstellung bei Diabetes mellitus
Katzen mit Cushing zeigen oft eine Kombination aus Hautsymptomen und Verhaltensveränderungen.
Diagnose: So wird Cushing beim Tierarzt festgestellt
Die Diagnose ist komplex und erfordert mehrere Schritte:
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Blutuntersuchung
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Erhöhter Blutzucker
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Erhöhte Leberwerte
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Eventuell auffällige Stresshormon-Werte
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Urinanalyse
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Cortisol-Kreatinin-Verhältnis im Urin
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Dexamethason-Suppressionstest
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Zeigt, ob der Körper auf künstlich zugeführtes Kortison reagiert
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Ultraschall
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Beurteilung der Nebenniere
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Nachweis eines Tumors
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Die Tests sind aufwändig – aber notwendig, um andere Krankheiten wie Diabetes oder Nierenerkrankungen auszuschließen.
Wie wird das Cushing-Syndrom behandelt?
Die Therapie richtet sich nach der Ursache:
✅ Hypophysäres Cushing (Hirnanhangdrüse):
➡ Medikamentöse Behandlung mit Trilostan, das die Cortisol-Produktion hemmt
➡ Lebenslange Therapie erforderlich
➡ Regelmäßige Blutkontrollen notwendig
✅ Nebennierentumor:
➡ In einigen Fällen ist eine operative Entfernung der betroffenen Nebenniere möglich
➡ OP-Risiko ist bei Katzen allerdings hoch
✅ Iatrogener Cushing (durch Kortison-Medikamente):
➡ Langsame Reduktion der Kortison-Dosis (niemals abrupt absetzen!)
➡ Rücksprache mit dem Tierarzt dringend erforderlich
Wie ist die Prognose bei felinem Cushing-Syndrom?
Die Prognose hängt stark von der Form und dem Zeitpunkt der Diagnose ab. Bei frühzeitigem Erkennen und konsequenter Behandlung kann eine Katze ein gutes, lebenswertes Leben führen.
➡ Unbehandelt jedoch kann Cushing zu schweren Komplikationen führen: Infektionen, Diabetes, Leberverfettung, Muskelschwund und Hautschäden.
Kann man dem Cushing-Syndrom vorbeugen?
Da die meisten Fälle durch Tumoren ausgelöst werden, ist eine direkte Vorbeugung schwierig. Dennoch kannst du einiges tun:
🔹 Vermeide langfristige Gabe von Kortison, wenn nicht unbedingt nötig
🔹 Lass deine Katze regelmäßig durchchecken, besonders bei chronischen Erkrankungen
🔹 Beobachte Hautveränderungen oder ungewöhnliches Trinkverhalten genau
🔹 Bei Diabetes-Patienten: Wenn sich der Blutzucker trotz Therapie nicht einstellen lässt → Cushing ausschließen lassen
Fazit: Früh erkennen – Lebensqualität sichern
Auch wenn das feline Cushing-Syndrom selten ist – es sollte bei ungewöhnlichem Verhalten, Haarausfall oder hartnäckigem Diabetes immer mitgedacht werden. Die Krankheit ist zwar nicht heilbar, aber sehr gut behandelbar, wenn sie rechtzeitig erkannt wird.
💡 Je früher du mit deiner Katze zum Tierarzt gehst, desto besser sind die Chancen auf ein stabiles, glückliches Leben.