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Gelbsucht bei der Katze

Gelbsucht (Ikterus) bei der Katze: Ursachen, Symptome und Hilfe

Wenn sich plötzlich Haut, Schleimhäute oder das Auge deiner Katze gelblich verfärben, steckt oft mehr dahinter als ein harmloses Symptom. Gelbsucht – auch Ikterus genannt – ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein ernstes Anzeichen für Störungen im Körper. Hier erfährst du, was dahintersteckt und wie du richtig reagierst.


Was ist Gelbsucht überhaupt?

Gelbsucht entsteht, wenn sich zu viel Bilirubin im Blut deiner Katze ansammelt. Bilirubin ist ein gelbliches Abbauprodukt, das beim Zerfall roter Blutkörperchen entsteht. Wird es nicht richtig verarbeitet und ausgeschieden, lagert es sich im Gewebe ab – sichtbar vor allem an Augen, Zahnfleisch und Haut.


So erkennst du Ikterus bei deiner Katze

Die gelbliche Verfärbung ist das auffälligste Merkmal. Achte auf diese Stellen:

  • Bindehäute der Augen (Sklera)

  • Zahnfleisch und Maulschleimhaut

  • Innenseite der Ohren

  • Haut am Bauch (bei hellen Katzen gut sichtbar)

Dazu kommen oft unspezifische Begleitsymptome:

  • Appetitlosigkeit

  • Müdigkeit und Rückzug

  • Erbrechen

  • Durchfall oder heller Kot

  • Dunkler Urin

  • Gewichtsverlust

Je nach Ursache können diese Symptome leicht oder sehr ausgeprägt sein.


Mögliche Ursachen für Ikterus

Die Ursachen lassen sich grob in drei Gruppen einteilen:

  1. Prähepatischer Ikterus
    Hier liegt die Ursache vor der Leber – etwa durch starken Abbau roter Blutkörperchen (Hämolyse), z. B. bei Infektionen oder Autoimmunerkrankungen.

  2. Hepatischer Ikterus
    Die Leber selbst ist betroffen – etwa durch eine Leberentzündung, Vergiftung, Tumore oder Fettleber.

  3. Posthepatischer Ikterus
    Die Leber arbeitet normal, aber die Galle kann nicht abfließen – z. B. durch Gallensteine oder Tumore in den Gallengängen.


Diagnose beim Tierarzt

Ikterus ist immer ein Fall für den Tierarzt. Die Diagnose umfasst meist:

  • Blutuntersuchung (Leberwerte, Bilirubin, Entzündungsmarker)

  • Ultraschall der Leber und Gallenwege

  • Eventuell Röntgen, Biopsie oder weitere Tests

Je früher die Ursache erkannt wird, desto besser die Heilungschancen.


Behandlungsmöglichkeiten

Die Therapie richtet sich nach der Ursache. Häufige Maßnahmen sind:

  • Infusionen zur Entgiftung und Stabilisierung

  • Spezielle Medikamente (z. B. bei Infektionen oder Autoimmunreaktionen)

  • Leberdiät mit hochwertigen Proteinen und geringer Fettbelastung

  • Ergänzung von Vitaminen (besonders B-Vitamine und Vitamin E)

In schweren Fällen kann ein stationärer Aufenthalt notwendig sein.


Was du zu Hause tun kannst

Neben der tierärztlichen Behandlung kannst du zu Hause unterstützen:

  • Ruhe und stressfreie Umgebung schaffen

  • Nur vom Tierarzt freigegebenes Futter geben

  • Wasseraufnahme fördern (z. B. mit Trinkbrunnen)

  • Auf Rückfälle achten: Bei erneuten Symptomen sofort handeln


Fazit

Gelbsucht bei Katzen ist ein ernstzunehmendes Warnsignal. Eine schnelle tierärztliche Abklärung ist entscheidend, um Organschäden zu vermeiden. Mit der richtigen Therapie und Fürsorge hat deine Katze gute Chancen auf vollständige Erholung.