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Hornhautverletzung bei der Katze

Hornhautverletzung (Corneadefekt) bei der Katze – erkennen, behandeln, vorbeugen

Die Augen deiner Katze sind empfindlich – und genau deshalb können selbst kleine Verletzungen an der Hornhaut schnell zu ernsten Problemen führen. Eine Hornhautverletzung, auch Corneadefekt genannt, sollte immer als tiermedizinischer Notfall betrachtet werden, denn sie kann unbehandelt zu einer dauerhaften Schädigung des Auges oder sogar zur Erblindung führen.

In diesem Beitrag erfährst du, woran du eine Hornhautverletzung erkennst, wie sie entsteht, was der Tierarzt tun kann – und wie du sie am besten verhinderst.


Was ist eine Hornhautverletzung bei der Katze?

Die Hornhaut (Cornea) ist die durchsichtige, äußere Schicht des Auges. Sie schützt das Auge vor äußeren Einflüssen, ist jedoch gleichzeitig empfindlich gegenüber mechanischen Reizen, Fremdkörpern oder Infektionen. Ein Corneadefekt bezeichnet eine Schädigung oder Verletzung dieser Hornhaut – von kleinen Kratzern bis hin zu tiefen Geschwüren.


Ursachen für Hornhautverletzungen

Die häufigsten Auslöser für Hornhautverletzungen bei Katzen sind:

  • Kratzer durch andere Katzen (z. B. beim Spielen oder Kämpfen)

  • Fremdkörper im Auge (Staub, Sand, Grannen, Grasstücke)

  • Kontakt mit scharfen Gegenständen (Dornen, Äste, Katzenklappen)

  • Chronische Augenerkrankungen wie Bindehautentzündung

  • Tränenfilmanomalien oder zu trockene Augen

  • Infektionen mit Herpes- oder Chlamydienviren (vor allem bei Freigängern)




Symptome einer Hornhautverletzung bei Katzen

Eine verletzte Hornhaut schmerzt – und Katzen zeigen das oft sehr deutlich:

  • Zukneifen oder Zusammenkneifen des betroffenen Auges

  • Vermehrter Tränenfluss

  • Lichtempfindlichkeit

  • Rötung der Bindehaut

  • Trübung oder sichtbare Verletzung der Hornhaut

  • Pfotenschlagen gegen das Auge

  • Appetitlosigkeit oder Rückzug durch Schmerzen

Katzen sind Meister im Verbergen von Schmerzen – achte also genau auf subtile Veränderungen im Verhalten!




Diagnose durch den Tierarzt

Bei Verdacht auf eine Hornhautverletzung solltest du sofort einen Tierarzt aufsuchen. Dieser wird:

  • Das Auge gründlich untersuchen – ggf. mit einem Fluoreszein-Test, bei dem ein Farbstoff auf die Hornhaut aufgetragen wird, der Defekte sichtbar macht.

  • Tiefe oder entzündete Verletzungen erkennen und beurteilen

  • Gegebenenfalls einen Abstrich zur Erregerdiagnostik nehmen




Behandlung einer Hornhautverletzung

Die Therapie hängt von Schwere und Ursache der Verletzung ab:

  • Oberflächliche Kratzer: Augensalben mit antibakterieller und entzündungshemmender Wirkung

  • Tiefe Verletzungen: Intensive Behandlung mit antibiotischen Augentropfen, Schmerzmitteln, ggf. Kragenpflicht (Leckschutz)

  • Geschwüre oder Perforationen: Chirurgischer Eingriff notwendig – z. B. Bindehaut-Transplantat oder Nickhaut-Naht

Wichtig: Niemals eigenmächtig mit Salben oder Tropfen behandeln – vor allem nicht mit cortisonhaltigen Mitteln, da diese die Hornhaut schädigen können.




Verlauf und Prognose

  • Bei schneller Behandlung heilen viele Hornhautverletzungen ohne bleibende Schäden ab.

  • Unbehandelt kann sich aus einem einfachen Kratzer ein tiefer Defekt oder eine Entzündung mit dauerhaften Narben, Sehverlust oder Erblindung entwickeln.

  • Auch Rezidive (wiederkehrende Verletzungen) sind möglich, wenn Grunderkrankungen nicht erkannt werden.




So kannst du einer Hornhautverletzung vorbeugen

Einige Tipps helfen, das Risiko zu senken:

  • Freigänger regelmäßig kontrollieren – insbesondere nach Revierkämpfen

  • Spielzeug prüfen – scharfe oder spitze Gegenstände vermeiden

  • Staubarme Umgebung schaffen – vor allem bei empfindlichen Katzen

  • Augen regelmäßig reinigen, falls nötig – besonders bei Katzen mit Vorbelastung (z. B. Perserkatzen)

  • Bei chronisch tränenden oder geröteten Augen: Frühzeitig zum Tierarzt gehen




Fazit

Eine Hornhautverletzung bei der Katze ist kein kleiner Kratzer, den man einfach abwartet – sondern ein potenziell ernstes Problem. Schnelles Handeln ist entscheidend, um bleibende Schäden oder Erblindung zu vermeiden. Achte auf Veränderungen im Verhalten deiner Katze und suche bei Augensymptomen immer tierärztlichen Rat.