Katzenpocken bei der Katze
Katzenpocken bei der Katze – erkennen, behandeln, vorbeugen
Wenn bei deiner Katze plötzlich Hautveränderungen auftreten, kleine Knötchen oder nässende Stellen, denken viele zunächst an einen Insektenstich oder eine harmlose Reaktion. Doch es könnte sich auch um Katzenpocken handeln – eine seltene, aber ernstzunehmende Hauterkrankung, die durch das Cowpox-Virus ausgelöst wird. Dieses Virus gehört zur Familie der Pockenviren und ist auch für den Menschen potenziell gefährlich.

Was sind Katzenpocken?
Katzenpocken werden durch das Orthopoxvirus bovinum verursacht – besser bekannt als Kuhpockenvirus (Cowpox). Die Bezeichnung „Katzenpocken“ ist umgangssprachlich, da Katzen die am häufigsten betroffenen Haustiere sind.
Besonders Freigängerkatzen, die gern auf die Jagd gehen, sind gefährdet: Die Infektion erfolgt über infizierte Nagetiere, meist durch Bisse oder Kratzer beim Jagen.
Wie steckt sich eine Katze mit Katzenpocken an?
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Hauptüberträger: infizierte Wühlmäuse oder andere Kleinsäuger
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Infektion durch Biss- oder Kratzwunden, teils auch über die Schleimhäute
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Übertragung auf den Menschen möglich – vor allem bei engem Hautkontakt mit infizierten Tieren (Zoonose!)
Die Erkrankung tritt vor allem im Spätsommer und Herbst auf – dann ist die Mäusepopulation besonders aktiv.
Symptome von Katzenpocken
Die Symptome treten meist 5–10 Tage nach der Ansteckung auf – zuerst lokal an der Eintrittsstelle, dann können sich die Veränderungen ausbreiten:
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Rötung und Schwellung der Haut
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Knötchen, Bläschen, später nässende oder verkrustete Wunden
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Häufig an Kopf, Pfoten, Flanken oder Rücken
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Juckreiz oder Schmerzempfindlichkeit
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In schweren Fällen: Fieber, Atembeschwerden, Appetitlosigkeit, Lethargie
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Bei immungeschwächten Katzen kann es zu schweren systemischen Infektionen kommen
Ist das für Menschen gefährlich?
Ja – das Cowpox-Virus ist zoonotisch, kann also auch Menschen infizieren. Besonders gefährdet sind:
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Menschen mit geschwächtem Immunsystem
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Kinder
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Personen mit offenen Wunden oder Hauterkrankungen
Die Symptome beim Menschen ähneln denen bei der Katze (lokale Hautläsionen, Fieber, Lymphknotenschwellung) – bei Verdacht sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.
Diagnose beim Tierarzt
Bei Verdacht auf Katzenpocken wird dein Tierarzt:
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Hautveränderungen untersuchen
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Einen Abstrich oder eine Gewebeprobe entnehmen
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Im Labor erfolgt ein Virusnachweis (PCR) oder eine histologische Untersuchung
Wichtig: Die Symptome ähneln oft anderen Hauterkrankungen wie Pilzinfektionen oder allergischen Reaktionen – daher ist eine klare Diagnose entscheidend.
Behandlung von Katzenpocken
Es gibt keine spezielle antivirale Therapie gegen das Cowpox-Virus. Die Behandlung erfolgt symptomatisch:
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Entzündungshemmende Medikamente
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Antibiotika bei bakteriellen Sekundärinfektionen
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Wundversorgung (lokal desinfizierend)
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Schonung und Stärkung des Immunsystems
In schweren Fällen kann ein stationärer Aufenthalt nötig sein – besonders bei Katzen mit Vorerkrankungen oder geschwächtem Immunsystem.
So kannst du Katzenpocken vorbeugen
Eine Impfung gegen Katzenpocken gibt es aktuell nicht. Du kannst aber einige Maßnahmen treffen, um das Risiko zu minimieren:
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Freigängerkatzen beobachten – vor allem nach Jagderfolgen
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Kontakt mit toten Nagetieren vermeiden
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Katzen regelmäßig auf Hautveränderungen untersuchen
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Keine Selbstbehandlung bei auffälligen Wunden
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Eigene Hygiene beachten – nach dem Kontakt mit Wunden oder Ausfluss Hände waschen, Handschuhe bei Wundversorgung tragen
Fazit
Katzenpocken sind selten, aber nicht zu unterschätzen – vor allem wegen der Zoonose-Gefahr. Besonders gefährdet sind freilaufende Katzen, die Mäuse jagen. Achte auf verkrustete Hautstellen, Wunden oder allgemeine Schwäche. Je früher du mit deiner Katze zum Tierarzt gehst, desto besser sind die Heilungschancen – und desto geringer das Risiko für andere Tiere oder dich selbst.