Lungenwürmer beim Hund
Der Lungenwurm
Was ist ein Lungenwurm?
Der Lungenwurm (z. B. Angiostrongylus vasorum) ist ein gefährlicher Parasit, der immer häufiger auch in Deutschland vorkommt. Besonders Hunde infizieren sich, wenn sie:
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Schnecken, Frösche, Vögel oder Mäuse fressen
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Wasser aus Pfützen, Teichen oder Outdoor-Trinkbrunnen trinken
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Schleimspuren von Schnecken aufnehmen, z. B. über Spielzeuge im Garten
👉 Eine direkte Ansteckung von Hund zu Hund ist nicht möglich – aber über infizierte Schnecken oder deren Schleim kann der Kreislauf wieder von vorn beginnen.

Wie kann sich dein Hund mit Lungenwürmern infizieren?
Die Übertragung erfolgt über sogenannte Zwischenwirte, vor allem:
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Nackt- und Gehäuseschnecken
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Frösche
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Mäuse
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Vögel
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oder andere Kleintiere
Frisst dein Hund eines dieser Tiere – oder schleckt daran –, kann er sich mit den Larven des Lungenwurms infizieren. Besonders gefährlich ist jedoch, dass sich die Larven auch in der Schleimspur von Schnecken befinden können. Das heißt: Auch Pflanzen, Pfützen, Wassernäpfe im Garten oder draußen liegengelassene Spielzeuge, auf denen sich Schneckenschleim befindet, stellen ein Infektionsrisiko dar – ganz ohne dass dein Hund bewusst ein Tier fressen muss.
Noch dazu: Ist ein Hund bereits infiziert, scheidet er mit dem Kot Lungenwurmlarven aus. Gelangen diese in die Umwelt, können sich wieder Schnecken oder andere Zwischenwirte infizieren – und so wird der Kreislauf der Übertragung geschlossen. Eine direkte Übertragung von Hund zu Hund ist zwar nicht möglich, aber über diesen Umweg durchaus realistisch.
Was passiert bei einer Infektion?
Frisst dein Hund die infektiösen Larven, wandern diese vom Darm aus über die Blutbahn in Herz und Lunge. Dort entwickeln sie sich zu erwachsenen Lungenwürmern, die wiederum Eier legen. Die schlüpfenden Larven werden in die Lunge transportiert – und dort beginnt das Problem:
Die Lunge erkennt sie als Fremdkörper und versucht, sie durch Husten auszuscheiden. Dadurch entstehen Reizungen und Entzündungen, die langfristig gefährlich werden können.
Mögliche Symptome bei Lungenwurmbefall
Die Symptome sind oft unspezifisch und können sehr unterschiedlich ausfallen. Zu den möglichen Anzeichen zählen:
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Husten (trocken oder feucht)
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Antriebslosigkeit
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Gewichtsabnahme ohne erkennbaren Grund
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Erbrechen
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Durchfall
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Blutgerinnungsstörungen (z. B. Nasenbluten, Blut im Urin oder Kot, punktuelle Blutungen in den Augen)
Manche Hunde zeigen nur ein Symptom, andere wiederum mehrere. Gerade im Frühstadium verläuft die Infektion häufig unbemerkt.
Diagnose beim Tierarzt
Bei Verdacht auf eine Lungenwurminfektion solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Für die Diagnose benötigt der Tierarzt:
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Kotproben von mindestens drei Tagen, um die Larven nachzuweisen
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Blutuntersuchung, falls notwendig
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In schweren Fällen auch Röntgen oder Ultraschall der Lunge
Eine frühzeitige Diagnose verbessert die Heilungschancen erheblich.
Behandlung
Wird eine Infektion festgestellt, verschreibt der Tierarzt ein spezielles Antiparasitikum, das gezielt gegen Lungenwürmer wirkt. Diese Medikamente sind verschreibungspflichtig – normale Wurmkuren helfen nicht gegen Lungenwürmer.
In schwereren Fällen kann eine zusätzliche Behandlung der Symptome (z. B. Infusion, entzündungshemmende Medikamente) nötig sein.
Wie kannst du deinen Hund schützen?
Da eine Infektion so leicht über die Umwelt erfolgen kann, ist Vorbeugung besonders wichtig:
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Verwende rezeptpflichtige Präparate (Spot-on oder Tabletten), die gegen Lungenwürmer wirken. Sprich hierzu mit deinem Tierarzt.
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Lass keine Spielzeuge oder Näpfe über Nacht im Garten.
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Achte darauf, dass dein Hund keine Schnecken frisst oder beleckt.
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Entferne den Kot deines Hundes sofort, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.
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Reinige Trinknäpfe und Futterstellen im Freien regelmäßig mit heißem Wasser.