Aortenthrombose bei der Katze
Aorten-Thrombose bei der Katze: erkennen, behandeln, vorbeugen
Eine Aorten-Thrombose ist eine plötzliche, hochdramatische und sehr schmerzhafte Durchblutungsstörung bei Katzen. Dabei wird die Aorta, also die Hauptschlagader, durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) blockiert – meist an der Stelle, an der sie sich in die Arterien für die Hinterbeine aufteilt.
Die Folge: Das Blut kann nicht mehr in die Hinterbeine gelangen. Es kommt zur plötzlichen Lähmung, verbunden mit starken Schmerzen.

Was passiert bei einer Aorten-Thrombose?
Der Thrombus verhindert, dass sauerstoffreiches Blut in bestimmte Körperbereiche fließt – typischerweise in die Hinterbeine. Je nach Lage des Gerinnsels kann aber auch ein Vorderbein oder ein größerer Körperbereich betroffen sein.
Für die betroffene Katze ist dieser Zustand äußerst schmerzhaft. Manche Katzen schreien regelrecht vor Schmerz, andere sind apathisch oder zeigen Anzeichen von Schock.
Wer ist besonders gefährdet?
Grundsätzlich kann jede Katze betroffen sein – unabhängig von Alter, Geschlecht oder Rasse. Dennoch zeigen sich statistische Häufungen:
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Kater sind häufiger betroffen als weibliche Tiere
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Rassekatzen scheinen ein erhöhtes Risiko zu haben
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Herzkranke Katzen, insbesondere mit einer Herzmuskelerkrankung (z. B. HCM), sind besonders gefährdet
Oft ist die Aorten-Thrombose eine Folgeerkrankung einer unentdeckten oder unbehandelten Herzerkrankung.
Symptome: Woran du eine Aorten-Thrombose erkennst
Die Symptome treten meist plötzlich und heftig auf:
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Lähmung der Hinterbeine – entweder einseitig oder beidseitig
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Kaltes oder blasses Hinterbein – durch fehlende Durchblutung
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Starke Schmerzen – die Katze schreit, hechelt oder verkrampft
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Unruhe oder Apathie
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Kein Puls an der Hinterpfote tastbar (vom Tierarzt festgestellt)
Oft ist der Übergang von völligem Normalzustand zu akuter Krise innerhalb von Minuten spürbar.
Diagnose beim Tierarzt
Meist kann der Tierarzt die Diagnose bereits anhand der Symptome und einer klinischen Untersuchung stellen. Ergänzend können weitere Verfahren eingesetzt werden:
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Ultraschalluntersuchung (Doppler) zur Darstellung des Blutflusses
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Röntgen oder EKG, um eine zugrunde liegende Herzkrankheit zu erkennen
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MRT oder CT in komplizierten Fällen
Schnelligkeit ist hier entscheidend – je früher gehandelt wird, desto besser die Chancen auf eine teilweise oder vollständige Erholung.
Behandlung: Was kann man tun?
Das Ziel der Behandlung ist es, die Durchblutung so schnell wie möglich wiederherzustellen. Das geschieht durch:
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Gerinnungshemmende Medikamente (z. B. Heparin oder Clopidogrel)
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Thrombuslösende Mittel, je nach Zustand und Risikofaktoren
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Schmerztherapie zur Linderung der starken Beschwerden
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Infusionen, um Kreislauf und Blutfluss zu stabilisieren
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Operation, in seltenen Fällen zur mechanischen Entfernung des Thrombus
Die Prognose hängt vom Ausmaß der Durchblutungsstörung, dem allgemeinen Zustand der Katze und der Geschwindigkeit der Behandlung ab.
Wie kannst du vorbeugen?
Komplett verhindern lässt sich eine Aorten-Thrombose leider nicht – aber du kannst das Risiko deutlich senken:
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Regelmäßige Herzuntersuchungen, vor allem bei Rassekatzen oder bekannten Herzpatienten
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Früher Einsatz von gerinnungshemmenden Medikamenten, wenn eine Herzerkrankung festgestellt wurde
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Stress vermeiden, da akute Belastungen das Risiko erhöhen können
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Katzen beobachten – plötzliche Bewegungseinschränkungen oder auffälliges Verhalten immer ernst nehmen
Fazit
Eine Aorten-Thrombose ist ein medizinischer Notfall, der sofortige tierärztliche Hilfe erfordert. Je schneller du reagierst, desto größer sind die Chancen, dass deine Katze sich wieder erholt. Besonders bei bekannten Herzerkrankungen solltest du aufmerksam sein und lieber einmal zu früh als zu spät zum Tierarzt gehen. Denn bei dieser Erkrankung zählt jede Minute.