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Alles über die Zeckenzeit

Alles, was du über die Zeckenzeit wissen musst

Zecken sind mehr als nur lästig – sie können deinem Hund ernsthaft schaden. Sobald die Temperaturen steigen, erwachen die kleinen Blutsauger und lauern im hohen Gras, im Wald oder sogar im Garten. Damit du deinen Hund sicher durch die Zeckensaison bringst, findest du hier alles Wichtige – natürlich, verständlich und ohne Chemie.

🌿 Wann beginnt die Zeckenzeit – und wie lange dauert sie?

Die Zeckensaison startet, sobald es dauerhaft wärmer als 7°C wird – meist ab Februar. Sie dauert bis in den späten Herbst (Oktober). In besonders milden Wintern sind Zecken sogar ganzjährig aktiv!

🔁 Merke dir: Die Hauptgefahr besteht von März bis Oktober – in dieser Zeit solltest du besonders aufmerksam sein.



Zecken: Kleine Spinnentiere mit großer Wirkung

Zecken gehören zu den Spinnentieren, und weltweit gibt es über 800 Arten. Besonders gefährlich ist die Gemeine Holzbock-Zecke, die in Europa am häufigsten vorkommt. Ihre Entwicklung verläuft in drei Phasen:

  1. Larvenphase: Nach dem Schlupf sind Zeckenlarven winzig klein und kaum mit dem bloßen Auge erkennbar. Sie ernähren sich vorwiegend von kleinen Nagetieren wie Mäusen und Igeln.

  2. Nymphenphase: Nach ihrer ersten Blutmahlzeit entwickeln sie sich zur Nymphe, die geschlechtslos ist und eine weitere Blutmahlzeit benötigt.

  3. Erwachsene Zecke: Erst nach der zweiten Häutung wird die Zecke geschlechtsreif und ist bereit für die Fortpflanzung.

Ein weibliches Exemplar kann bis zu 3.000 Eier legen. Besonders beeindruckend ist ihr Blutspeicher: Eine vollgesogene Zecke kann bis zu 200-mal ihr eigenes Gewicht erreichen und bleibt bis zu zehn Tage an ihrem Wirt.

⚠️ Welche Krankheiten übertragen Zecken – und sind sie heilbar?

Zecken können gefährliche Krankheiten auf Hunde übertragen. Hier die wichtigsten – mit Info, ob heilbar:

 Borreliose

 Bakterieninfektion, kann Fieber, Gelenkschmerzen und Lähmungen auslösen
✔️ Mit Antibiotika behandelbar, wenn früh erkannt

 

 Anaplasmose

 Befällt weiße Blutkörperchen – Symptome: Appetitlosigkeit, Fieber, Müdigkeit
✔️ Gut behandelbar mit Antibiotika

 

 Babesiose („Hundemalaria“)

 Zerstört rote Blutkörperchen – verursacht blasse Schleimhäute, Fieber, Blutarmut
Lebensgefährlich – Behandlung möglich, aber schwierig – schnell handeln!

 

 Ehrlichiose

 Infiziert die weißen Blutkörperchen – Blutungen, Fieber, Gewichtsverlust
✔️ Heilbar bei früher Diagnose, Therapie mit Antibiotika

 

 FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)

 Virusinfektion – kann das Gehirn angreifen
Nicht heilbar! Nur symptomatische Behandlung möglich – Vorsorge ist alles!


Wann sind Zecken am aktivsten?

Die Zeckensaison erstreckt sich ungefähr von Februar bis Oktober. Besonders in feuchten Frühlings- und Herbstmonaten sind Zecken zahlreich vorhanden. Doch auch in milden Wintern kann es zu einer ganzjährigen Aktivität kommen. Zecken lieben feuchte, schattige Orte und meiden heiße, trockene Sommerperioden. Bei großer Hitze ziehen sie sich in feuchte, kühlere Gebiete zurück.

Häufige Irrtümer über Zecken

  • "Lange Kleidung schützt vor Zecken": Zwar kann Kleidung Zecken den Zugang erschweren, doch sie sind ausgezeichnete Kletterer und finden oft trotzdem ihren Weg zur Haut.

  • "Zecken lassen sich von Bäumen fallen": Nein, sie lauern meist in Gräsern und Büschen bis zu 1,5 Meter Höhe auf einen geeigneten Wirt.

  • "Zecken gibt es nur im Sommer": Zecken werden aktiv, sobald es über 7 °C warm ist, also oft schon ab Februar.

  • "Zecken sterben in der Waschmaschine": Waschtemperaturen von 40 °C und selbst der Schleudergang überleben Zecken problemlos. Erst ab 60 °C oder einem langen Aufenthalt im Trockner sterben sie sicher ab.

Fazit: Schütze dich und dein Haustier!

Zecken sind nicht nur lästige Parasiten, sondern auch Krankheitsüberträger. Deshalb solltest du dich und deinen Hund besonders in der Zeckenzeit schützen. Regelmäßiges Absuchen nach Spaziergängen, spezielle Zeckenschutzmittel sind wichtige Maßnahmen, um Zeckenstiche und deren Folgen zu vermeiden.

Wie entfernst du eine Zecke richtig?

Wenn du eine Zecke findest, nicht in Panik verfallen. So gehst du vor:

  1.  Hund beruhigen – am besten im Liegen oder Sitzen
  2. Zeckenzange oder Zeckenkarte verwenden
  3.  Langsam und gerade herausziehen – nicht drehen!
  4.  Stichstelle desinfizieren
  5.  Zecke sicher entsorgen – nicht zerquetschen! Lieber in Alkohol, Klebeband oder verbrennen

💡 Tipp: Überwache die Stelle für ein paar Tage – falls Rötung, Schwellung oder Fieber auftreten → ab zum Tierarzt.


 Aktuelle FSME-Risikogebiete in Deutschland (2025)

Die FSME-Gefahr ist regional sehr unterschiedlich. In den folgenden Regionen ist das Risiko besonders hoch:

📌 Neu 2025:

  • Stadtkreis Augsburg (Bayern)
  • Landkreis Elbe-Elster (Brandenburg)
  • Landkreis Celle (Niedersachsen)

📌 Besonders betroffen sind außerdem:

  • Große Teile von Bayern
  • Baden-Württemberg
  • Teile von Hessen, Thüringen und Sachsen

 Natürlicher Zeckenschutz für deinen Hund – ganz ohne Chemie

Du willst deinen Hund schützen, aber keine chemischen Mittel einsetzen? Kein Problem! Diese sanften, aber effektiven Methoden haben sich bewährt:

Kokosöl

Einfach eine kleine Menge ins Fell reiben – Laurinsäure schreckt Zecken zuverlässig ab.

Schwarzkümmelöl (innerlich)

Täglich ein paar Tropfen ins Futter – stärkt das Immunsystem und verändert den Körpergeruch leicht (für uns unmerklich, für Zecken abschreckend).

Bernsteinketten

Sie erzeugen durch Reibung eine statische Ladung, die Zecken angeblich nicht mögen – viele Hundehalter schwören darauf.

Natürliche Spot-Ons

Mit ätherischen Ölen wie  Citronella Öl – duften angenehm und halten Zecken fern.

Ergänzend: Natürliche Nahrungsergänzungen

Es gibt mittlerweile auf dem Markt viele tolle Produkte die mit Schwarzkümmelöl, Kokosöl und Zistrosenöl arbeiten.