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Babesiose / Piroplasmose

Babesiose beim Hund – Gefährliche Hundemalaria durch Zecken

Babesiose, auch als Hundemalaria bekannt, wird durch Zecken übertragen und kann unbehandelt lebensgefährlich werden. Damit du deinen Vierbeiner besser schützen kannst, findest du hier die wichtigsten Infos zu Symptomen, Behandlung, Vorbeugung und weiteren wichtigen Aspekten dieser Krankheit.



Was ist Babesiose (Piroplasmose)?

Babesiose wird durch winzige Parasiten, sogenannte Babesien, verursacht. Diese einzelligen Erreger zerstören die roten Blutkörperchen deines Hundes und führen zu schweren gesundheitlichen Problemen. In Deutschland ist vor allem die Wiesenzecke (Dermacentor reticulatus) als Überträger bekannt. Neben Deutschland ist Babesiose auch in vielen anderen europäischen Ländern verbreitet, insbesondere in wärmeren Regionen wie Südfrankreich, Italien, Spanien und Osteuropa.

Es gibt verschiedene Babesien-Arten, die Hunde infizieren können. Die wichtigsten sind:

  • Babesia canis (häufig in Europa)

  • Babesia gibsoni (vor allem in Asien und Nordamerika)

  • Babesia vogeli (kommt in wärmeren Regionen vor)


Wie kann sich dein Hund mit Babesiose anstecken?

Die Wiesenzecke lebt bevorzugt in feuchten Gebieten wie Wiesen, Waldrändern und Uferregionen. Besonders in den feuchten Monaten im Frühling und Herbst ist die Gefahr einer Infektion hoch. Wird dein Hund von einer infizierten Zecke gebissen, kann es 12 bis 48 Stunden dauern, bis sich der Erreger überträgt. Deshalb ist es wichtig, Zecken schnell zu entfernen!

Zusätzlich ist es möglich, dass eine Infektion durch eine Bluttransfusion von einem infizierten Hund auf einen gesunden Hund übertragen wird. In seltenen Fällen kann eine Übertragung auch über den Biss eines infizierten Hundes erfolgen.


Symptome einer Babesiose beim Hund

Die ersten Anzeichen treten meist 1 bis 3 Wochen nach der Infektion auf. Achte auf folgende Symptome:

  • Hohes Fieber (über 40 °C)

  • Schwäche und Antriebslosigkeit

  • Appetitlosigkeit

  • Gelbliche oder blasse Schleimhäute (durch Zerstörung der roten Blutkörperchen)

  • Dunkelroter bis brauner Urin (aufgrund des Abbaus zerstörter Blutkörperchen)

  • Erbrechen und Durchfall

  • Lahmheit und Muskelzittern

In schweren Fällen kann es zu einer schweren Anämie, Atemnot und sogar Organversagen (Leber, Nieren) kommen. Unbehandelt kann die Krankheit zum Tod führen.


Diagnose und Behandlung beim Tierarzt

Der Tierarzt nimmt eine Blutuntersuchung, um Babesien nachzuweisen. Dies geschieht meist durch:

  • Mikroskopische Untersuchung des Blutausstrichs

  • PCR-Test (besonders zuverlässig für den Erregernachweis)

  • Serologische Tests (Antikörpernachweis)

Wird die Infektion bestätigt, erhält dein Hund eine spezielle Anti-Parasiten-Spritze (z. B. Imidocarb-Dipropionat). Zusätzlich können unterstützende Maßnahmen wie:

  • Infusionstherapie zur Stabilisierung des Kreislaufs

  • Bluttransfusionen bei schwerer Anämie

  • Kortikosteroide zur Reduzierung von Entzündungen

  • Schmerz- und Fiebersenkende Medikamente notwendig sein.

Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Heilungschancen. Dennoch ist nicht immer garantiert, dass alle Parasiten abgetötet werden, weshalb eine regelmäßige Nachuntersuchung notwendig ist.


Kannst du Babesiose beim Hund vorbeugen?

Ja, es gibt mehrere Möglichkeiten zur Vorbeugung:

  • Zeckenschutzmittel (Spot-ons, Halsbänder, Sprays oder Tabletten)

  • Regelmäßiges Absuchen nach Zecken nach jedem Spaziergang

  • Impfung (verfügbar, schützt jedoch nicht zu 100 %)

Die Impfung gegen Babesiose kann helfen, schwere Krankheitsverläufe zu verhindern, schützt aber nicht vor einer Infektion. Besonders wenn du mit deinem Hund in ein Risikogebiet reist, solltest du dich über eine Impfung informieren.

Da sich die Wiesenzecke aufgrund milder Winter in Deutschland immer weiter ausbreitet, ist ein effektiver Zeckenschutz wichtiger denn je!


Babesiose und Menschen – Besteht eine Gefahr?

Für Menschen ist Babesiose in der Regel keine Bedrohung, da die meisten Babesien-Arten, die Hunde befallen, für den Menschen ungefährlich sind. Allerdings gibt es andere Babesien-Arten (z. B. Babesia microti), die durch Zecken auf den Menschen übertragen werden können, vor allem in Nordamerika.


Fazit

Babesiose ist eine ernsthafte, oft lebensbedrohliche Krankheit, die durch Zecken auf deinen Hund übertragen wird. Durch schnelles Entfernen von Zecken, wirksame Schutzmittel und eine mögliche Impfung kannst du das Risiko erheblich senken. Bei Verdacht auf eine Infektion solltest du sofort zum Tierarzt gehen, denn eine schnelle Diagnose und Behandlung kann lebensrettend sein!